23.11.2023, Medienmitteilung

Klimawandel – So fit ist der Zuger Wald für die Zukunft

Wie steht es mit der Anpassung des Zuger Waldes an den Klimawandel? Diese Frage liess der Kanton Zug mit einem externen Gutachten überprüfen. Basis dafür bildeten die Massnahmenvorschläge im Bericht «Anpassung des Waldes an den Klimawandel», welcher Ende 2022 vom Bund publiziert wurde. Die Untersuchung ergab ein gutes Bild: Viele der Massnahmen wurden im Kanton Zug bereits ergriffen oder eingeleitet.

Der Bundesrat publizierte am 2. Dezember 2022 den Bericht «Anpassung des Waldes an den Klimawandel». Darin werden in fünf Handlungsfeldern 19 Massnahmen erläutert, mit denen auf die Herausforderungen durch den Klimawandel reagiert werden kann. Ziel ist dabei, die vielfältigen Leistungen des Waldes – Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Schutz vor Naturgefahren, Holzlieferant, sowie Erholungsraum – zu erhalten. Zu jeder Massnahme legt der Bericht fest, welche Arbeiten notwendig sind und wer dafür verantwortlich ist.

Das Amt für Wald und Wild hat daraufhin den Stand der Massnahmenumsetzung im Kanton Zug von einem externen Dienstleister überprüfen lassen. Das entsprechende Gutachten liegt nun vor und zeigt ein gutes Bild. So erscheint den Autoren der konkrete Handlungsbedarf für den Kanton Zug überschaubar. Nur bei drei Sofortmassnahmen sehen sie Verbesserungspotenzial. Bei 11 der 19 Massnahmen besteht kein wesentlicher Handlungsbedarf, oder die Massnahmen sind fortzuführen bzw. abzuschliessen. In fünf Fällen sind zunächst Arbeiten anderer Akteure abzuwarten oder keine Massnahmen auf Kantonsebene erforderlich.

Walderhalt als Daueraufgabe

Insbesondere im Handlungsfeld 1, wo es um die Sicherstellung einer standortgerechten und zukunftsfähigen Waldverjüngung geht, ist der Kanton Zug bezüglich Massnahmenumsetzung auf einem guten Stand. «Wie bei vielen Massnahmen handelt es sich um eine Verbundaufgabe zwischen Bund, Kanton und der Grundeigentümerschaft. Es braucht somit auch zukünftig auf allen Ebenen genügend Ressourcen, um die eingeleiteten Prozesse erfolgreich weiterführen zu können», so Martin Ziegler, Leiter Amt für Wald und Wild. Die Anpassung des Waldes an den Klimawandel bleibe nicht zuletzt auch aufgrund vieler Unsicherheiten und der vermehrten Ansprüche an den Wald eine Daueraufgabe.

Entwicklungspotenzial für den Zuger Wald

Im Gutachten sind drei Bereiche aufgeführt, in denen der Kanton Zug noch Entwicklungsmöglichkeiten hat. Einer davon liegt in der Ausscheidung von Waldbeständen, die durch ihre Beschaffenheit besonders vom Klimawandel bedroht sind. Das betrifft insbesondere trockenanfällige Waldgebiete auf flachgründigen Böden. Im Kanton Zug betrifft dies voraussichtlich nur wenige Waldstandorte. Diese müssen bei der Überführung in naturnahe und klimafitte Bestände prioritär behandelt werden. Eine entsprechende Methodik zur Ausscheidung solch klimasensitiver Bestände wird zurzeit durch Bund, Kantone und Forschung entwickelt.
Zusätzlich wird empfohlen, die langfristigen Waldmonitorings weiterzuführen, um den Waldzustand zu beobachten und die Wirksamkeit von getroffenen Massnahmen zu prüfen. Zudem können dank der Daten Fehlentwicklungen analysiert und entsprechende Gegenmassnahmen eingeleitet werden.

Ein besonderes Augenmerk will der Kanton Zug auf die Ereignisvorsorge legen. Aktuell verfügt er zwar über Strukturen und das nötige Wissen, welches ein rasches Handeln bei einem Waldereignis wie Sturmschäden oder Trockenheit ermöglicht, eine konkrete Vorsorgeplanung wurde aber noch nicht erstellt. Diese ist derzeit in Erarbeitung.

Gutachten Kanton Zug, Bericht Basler & Hofmann

Kontakt

Sabrina Maurer

Abteilungsleiterin Walderhalt und Waldplanung
Direktion des Innern

+41 41 728 35 29 sabrina.maurer@zg.ch